Botanische Bemerkungen zur Nacht

Ich muss doch noch ein paar Bemerkungen machen, kann nicht anders. Die Botanische Nacht war toll, ein besonderes Erlebnis. Besonders waren schon die Eintrittspreise, 38 Euronen, pro Person natürlich und ohne Getränke. Die gab es allerdings überall, man konnte die Standleute mit Geld bestechen. Mein Durst hielt sich in Grenzen, als ich das erste und einzige Mal auf einem Dixi war. Ins Gebüsch kann man sich im Botanischen Garten ja schlecht schlagen. Absolut schwierig war es, auszuwählen, was man wo und wann gerne erleben wollte. Zumal ich gleichzeitig auch Pflanzen gucken wollte.

Martin BackhausAls erstes hörten und sahen wir, mit leckerem Getränk in der Hand, einen Herrn, der vom Boot aus sang und das Publikum rundum erfreute. „Der beliebte Berliner Bass-Bariton im Ruderboot auf dem Wasser bezaubert wieder jeden romantischen Geist allein mit seiner Stimme und dem sanften Plätschern der Skulls“. Der Erlkönig, diesmal im Sonnenschein, hat sich wieder das Kind geholt, der Vater hat es wieder nicht geschafft. Obligatorisch: O, sole mio!

haut rein Trommelklänge lockten uns zum nächsten Pavillon, dort hauten drei Frauen ordentlich rein und drauf .“Auch hier gehr es um die Stärkung der Persönlichkeit und um das richtige Maß von Tun und Nicht-tun.“ Ach so. Prima Fitness-Training war meine Intention. Meinen Begleitern waren die Damen zu alt. Banausen, die! Hier blieben sie noch nicht einmal stehen:

eine Fee!

Am anderen Ufer stand ein Cellist und oben im Baum erzählte es von den Pflanzen. Das liest sich im Programm so: „Hoch über dem Chinateich zwischen Mammutund Pappelbaum schwebt im Yogatuch eine grazile Baumelfe und entführt uns in poetische Traumwelten.“ Die Bemerkungen der männlichen Begleitpersonen kann ich hier nicht wiedergeben, es hat jedenfalls mit dem Fettgedruckten zu tun.

BlütenwaffelnBeim Spreewadlkoch gab es – ihr werdet es nicht glauben – Spreewaldgurken.Und seine waren riesig! Ich knabberte lieber einen Blütenkeks und bin seitdem inspiriert, mit bestimmten Pflanzen zu kochen, backen, frittieren oder sie einfach aufs Brot zu legen.

Was gab es noch? 20 km beleuchtete Wege, Die Brassgirls, Schmaltz!, Aquabella, Inflagranti bekamen wir auch mehr oder weniger mit, den Flamenco haben wir uns dann aber richtig angesehen. Und schon hatten wir es eilig, einen Platz für das Feuerwerk zu suchen, alle Wiesen waren belegt, auf viele Wegen kein Durchkommen. Wir gingen durch das spanische Bergland und fanden direkt vor der Absperrung prima Stehplätze . Ein tolles Feuerwerk, Musik dazu aus dem Lautsprecher neben uns. Ah! Oh! Wow! Nach dem Feuerwerk machten wir uns, genau wie mehrere tausend andere, auf den Heimweg – und hatten im Bus Sitzplätze! Eine Stunde nächtliche Stadtrundfahrt bis ins Hotel. Ein schöner Abschluss!

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